Bereits zum dritten Mal fand in Seesen das Planspiel Pimp your town! des Vereins Politik zum Anfassen auf Initiative der Stadt Seesen statt. In diesem Jahr nahmen von der Oberschule die Klassen 8a und 8e teil. Gemeinsam mit Kommunalpolitikern entwickelten sie drei Tage lang ihre Ideen und Anträge und verhandelten diese in demokratischen Prozessen.
Am Montag, den 24.04.2023 machten sich 19 Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 bis 16 Jahren per Bahn auf den Weg in die schöne Stadt Breisach am Rhein. Ziel war die Jugendherberge (deutsch-französische Jugendbegegnungsstätte) direkt am Rhein mit Blick auf das Nachbarland Frankreich. Begleitet wurde die Seesener Schülergruppe von Deutschlehrerin Lena Thom und Französischlehrer Alexander Meuschke.
Angekommen vor Ort, wartete man am Nachmittag gespannt auf die Ankunft der 22 französischen Schülerinnen und Schüler des Collège Arthur Rimbaud aus Belfort, die nach einem kleinen Problem mit ihrem Bus etwas später als erwartet eintrafen. Die Zimmer wurden größtenteils gemischt bezogen, z.B. teilten sich drei französische mit drei deutschen Jungen ein Zimmer. Einige der Jugendlichen kannten sich bereits über eine Brieffreundschaft, welche ihr Französischlehrer Cédric Carenini und die Deutschlehrerin Nathalie Reiniche organisierten. Frau Reiniche begleitete die Schüler nun auch nach Breisach, zusammen mit ihrer Kollegin, der Biologielehrerin Carole Wasbauer.
Wir sind froh, dass uns solch eine tolle Fahrt ermöglicht worden ist und wir dort unsere Austauschschüler/innen persönlich kennenlernen durften und viele neue Kontakte knüpfen konnten.
(Schülerinnen Laura und Linda)
Schon kurz nach Zimmerbezug wurde das Gelände der Jugendherberge erkundet. Es gab tolle Möglichkeiten, um Sport auszuüben (Volleyball, Basketball, Fußball, Tischtennis, u.a.). Dies nutzen viele Schüler aus und kamen so der jeweils anderen Kultur näher. Sport verbindet; es wurde „mit Händen und Füßen gesprochen“, auch Englisch war dabei und man lernte schnell deutsche und französische Wörter; das interkulturelle Lernen war in vollem Gange. Nach dem gemeinsamen Abendessen gab es ein kleines Fragespiel zum Kennenlernen, bevor die erste Nachtruhe bevorstand.
Am nächsten Morgen regnete es leider, so dass sich die Aktivitäten nach innen verschoben. Nach dem Frühstück fand eine Gruppenarbeit statt. Die Schüler sollten typische Klischees des jeweils anderen Landes notieren. Anschließend wurden Meinungen über den Wahrheitsgehalt der Behauptungen ausgetauscht: Essen Franzosen jeden Tag Frösche? Tragen Deutsche immer weiße Socken in ihren Sandalen?
Im Anschluss gab es ein Tischtennisturnier im Spieleraum der Jugendherberge. Nach dem Mittagessen wurde das Wetter besser und die Besichtigung der Stadt Breisach konnte beginnen. Erstes Ziel war der Aufstieg zum Münster. Von dort hatte man eine herrliche Aussicht auf Frankreich. Nach einer kurzen Sonnenpause im Klostergarten stieg man in die niedliche Innenstadt ab und versüßte sich den Nachmittag mit einem Eis. Am Abend gab es selbst ausgedachte, zweisprachige Quizfragen und Rätsel über beide Länder.
Am Donnerstag, den 23.03.2023, während der internationalen Woche gegen Rassismus, kamen die Schülerinnen des 7. und 8. Jahrgangs in den Genuss einer Lesung mit Fadi Saad. Schnell wurde jedoch klar, dass dies keine normale Lesung wird, bei der er sich hinsetzt und aus seinem Buch vorliest. Fadi Saad, der in Berlin Neukölln als einer von acht Brüdern in einer Zwei-Zimmer Wohnung aufgewachsen ist, kam früh auf die falsche Bahn, vernachlässigte die Schule und beging Straftaten. Heute ist er selbst Polizist und reist durch Deutschland, um Kinder und Jugendliche zu Themen wie Integration, Gewaltprävention und Zivilcourage aufzuklären. In der Veranstaltung berichtet er von seiner turbulenten Jugend und wie er es geschafft hat, dieses Kapitel hinter sich zu lassen. Eindrucksvoll macht er deutlich, dass die Schülerinnen trotz verschiedener Religionen und Nationalitäten mehr gemeinsam haben, als sie vielleicht denken. Er erklärte den Schülerinnen, wie wichtig es sei einander und andere Kulturen kennenzulernen, um Missverständnissen, Vorurteilen und Stereotypen vorzubeugen. Die Schülerinnen wurden aktiv in den Vortrag eingebunden, beteiligten sich sehr aktiv und hörten Fadi aufmerksam zu. Dieses Projekt wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Goslar gefördert. Auch der Förderverein der Oberschule Seesen hat das Projekt unterstützt. Vielen Dank! Wir freuen uns auf eine Wiederholung.
Die Klasse 5b besuchte mit ihrer Klassenlehrerin Frau Weisheit am 7.11.2022 das Städtische Museum in Seesen und konnte mit dem Museumleiter Herrn Stroschein die verschiedenen Stationen der Stadtentwicklung und des Umlandes kennen lernen. Durch ein Quiz konnten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Themenfelder selbst erkunden und anschließend wurden ihnen bei einem Rundgang beispielsweise der Stadtwall und die verschiedenen ehemaligen Regierungsgebäude gezeigt. Auch aus geologischer Perspektive wurde ihnen das Erdloch beim Amtsgericht näher erklärt. Die Klasse 5b bedankt sich bei Herrn Stroschein für diesen gelungenen Projekttag.
Schindler-Erbin Erika Rosenberg berichtet vor Schülern von “Zivilcourage, Mut und Tapferkeit unbesungener Helden“
Am Dienstag, den 27.9.2022, hatten die Schüler aus Jahrgang 10 der Oberschule Seesen, die Möglichkeit mit Professorin Erika Rosenberg, der Nachlassverwalterin von Emilie und Oskar Schindler, zu sprechen. Emilie und Oskar Schindler retteten im 2. Weltkrieg ca. 1200 Juden vor den Nationalsozialisten. Frau Rosenberg erzählte den Schülern während der zweistündigen Vorstellung die Geschehnisse der Judenverfolgung im 2. Weltkrieg, die Emilie Schindler mit ihrem Mann Oskar erlebt hatte.
Am Ende der Vorstellung durften die Schülerinnen und Schüler ihr noch Fragen stellen. Eine Schülerin fragte, ob sie die die Geschehnisse und Erzählungen von Emilie runter zögen und traurig machten. „Mich nimmt das alles sehr mit und macht mich auch sehr traurig, aber es gibt mir Kraft daran zu denken, dass ich den Schülern ein Stück der Geschichte erzählen kann und damit vielleicht erreichen kann, das Menschen diesen Fehler von früher nicht mehr machen werden und daraus gelernt haben”
(Saskia, Thalea, Mark)
Die Schule bedankt sich bei der GEW Kreisverband Goslar für die Druchführung und Unterstützung der Veranstaltung!
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