Anlässlich des Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora bei Nordhausen hat die Gedenkstätte Schüler der Oberschule mit ihrem Lehrer Dr. Thomas Droste zu einem Zeitzeugengespräch eingeladen. In der rund zweistündigen Veranstaltung berichtete der heute 93-jähirge Franzose Roland Boisson von seiner Zeit in der Haft, dem Leben davor und danach. Eindrucksvoll beschrieb er die Umstände im Lager, in dem Leben und Tod so dicht beieinander lagen und der Kampf ums Überleben alles bestimmte. Die Schüler stellten Fragen zur Verhaftung und der Befreiung. Im Gespräch spielte auch sein Leben nach 1945 eine Rolle. Die heutigen Strafverfahren gegen Täter bezeichnete er als „zu spät“, eigene Hass- oder Rachegefühle hege er nicht. Dem Mitglied im Beirat ehemaliger Häftlinge ist es ein wichtiges Anliegen, im Gespräch mit den Jugendlichen seine Erfahrungen weiterzugeben und damit auch die Verantwortung der Menschen für die Zukunft zu unterstreichen. Die deutsch-französische Freundschaft nannte Boisson eine unumgängliche Voraussetzung für den Frieden in Europa.
Auch in diesem Jahr waren Schüler der Oberschule Seesen mit Geschichtslehrer Dr. Thomas Droste in der Gedenkstätte Auschwitz in Polen. Von dort sind sie mit vielen neuen Eindrücken und Erkenntnissen nach Seesen zurückgekehrt. Die beteiligten Schüler und Lehrkräfte werden am Dienstag, 4. April, um 19 Uhr das Projekt vorstellen und ihre gewonnenen Erkenntnisse schildern. Die Veranstaltung findet in der Mensa der Oberschule Seesen statt und ist öffentlich. Interessierte Gäste sind herzlich willkommen.
Der BFC Dynamo war einer der erfolgreichsten Fußballvereine der DDR-Oberliga. Zehnmal in Folge errang er den Titel des Fußballmeisters der DDR. Trotz dieser Erfolge war der BFC in der DDR nicht sehr beliebt. Als Teil der Sportvereinigung Dynamo, die unter der Obhut des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke stand, galt der Verein als Stasi-Club. Ausstellung: Fußball für die Stasi. Der Berliner Fußball-Club Dynamo weiterlesen →
In den letzten Kriegswochen räumte die SS das KZ Mittelbau-Dora in Nordhausen. In aller Hast verlud sie die Häftlinge in Viehwaggons oder trieb sie zu Fuß Richtung Norden. Etwa die Hälfte der Transporte endete im KZ Bergen-Belsen. Tausende Häftlinge, die ihre Befreiung schon vor Augen hatten, wurden während der Todesmärsche und Räumungstransporte in aller Öffentlichkeit ermordet. Vielerorts erinnern mittlerweile Gedenksteine entlang der Routen an die Schicksale. So steht in Münchehof auf dem Friedhof beispielsweise ein Stein, der an 23 Opfer eines Todesmarschs erinnert, die dort bestattet wurden.
Die Ausstellung „Zwischen Harz und Heide. Todesmärsche und Räumungstransporte im April 1945“ (Infos auch hier) der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora zeigt eine Dokumentation der Transporte und Märsche. Die Macher rekonstruieren die Bedingungen und Routen der über 17 000 Häftlinge, die aus dem KZ Mittelbau-Dora in Bergen ankamen. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 10 000 Häftlinge die Märsche und Transporte nicht überlebten. Die Ausstellung zeigt „wie dicht die Hoffnung auf die nahe Befreiung und die unmittelbare Lebensbedrohung beieinander lagen. Zugleich zeigt sie das breite Ausmaß der Mittäter- und Komplizenschaft in der deutschen Bevölkerung“ erklärt Gedenkstättenleiter Dr. Jens-Christian Wagner.
„Die Ausstellung wird von der Schule im Rahmen des mehrfach ausgezeichneten Projekts Gedenkstättenfahrt betreut und begleitet, aber auch ergänzt um lokale Aspekte und eigene Eindrücke aus dem zurückliegenden Gedenkstättenbesuch in Auschwitz“ erläutert Lehrer Dr. Thomas Droste. Am 5. September um 18 Uhr wird die Ausstellung u.a. mit Vorträgen des Gedenkstättenleiters Dr. Jens-Christian Wagner (Bergen-Belsen) und des Wissenschaftlers Torsten Heß (Mittelbau-Dora) eröffnet. Danach ist die Ausstellung vom 6. – 29. September zu folgenden Zeiten für interessierte Gäste geöffnet: Di, Do 9.20 – 9.50 Uhr / Mi 14 – 18.30 Uhr / Sa, 17.9., 10 – 14 Uhr / und nach Absprache (05381 980 201). Im Rahmenprogramm lädt die Schule außerdem zu einem Konzert der Klezmer Band DIE EVAS am 20. September (19 Uhr) ein. „Natürlich werden wir mit unseren Schulklassen die Ausstellung besuchen, aber auch anderen Schulen steht der Besuch der Ausstellung offen. Und auch die Eröffnungsveranstaltung ist öffentlich!“ betont der stellvertretende Schulleiter Daniel Beyer.
25 Schülerinnen und Schüler aus Jahrgang 10 der Oberschule sind am vergangen Montag nach Oswiecim in die Gedenkstätte Auschwitz aufgebrochen. Begleitet von Herrn Dr. Droste und Frau Dr. Wölker wird die gut vorbereitete Studien- und Forschungsreise sich der Gedenkstätte, aber auch Opfern aus Seesen widmen.
Die Fahrt wird mit zahlreichen großzügigen Spenden ermöglicht.