Fahrt zum Konzentrationslager Mittelbau-Dora

Mittelbau-Dora 2014       Am Donnerstag den 4.12.2014 sind die Kassen 10b und 9a zu dem ehemaligen KZ Mittelbau-Dora gefahren. Mittelbau-Dora war kein Vernichtungslager, wie Auschwitz, sondern ein Arbeitslager in dem die Häftlinge durch die Schwere der Arbeit und die unmenschlichen Arbeitsbedingungen zu Tode kommen sollten. Dieses Ziel erreichten die Nazis bei etwa 20.000 der 60.000 Häftlinge. In Mittelbau-Dora wurde die Produktion der Flugbomben V1 und V2 betrieben. Im ehemaligen KZ haben wir ein Besuchsprogramm durchlaufen, welches aus einem allgemeinen Einführungsteil, dem Begehen des Geländes, einschließlich des Stollens, einer Filmvorführung von der Befreiung des Lagers und einer Arbeitsphase im Museum bestand.

Als Erstes erfuhren wir, wieso das ehemalige KZ heute auf dem ersten Blick wie eine riesige Parkanlage aussieht. Das liegt daran, dass Nordhausen im 2. Weltkrieg zerbombt wurde, und die Menschen aus der Not und zum Aufbau ihrer Häuser Holz benötigten. So wurden die ehemaligen Baracken abgebaut und sind heute nicht mehr zusehen.

Ein Haus steht noch, und zwar das Krematorium, das Haus, in dem die Leichen der Häftlinge verbrannt wurden. In dem Haus sind die beiden Verbrennungsöfen zu sehen. Die Asche der verstorbenen oder getöteten Häftlinge wurde neben das Gebäude in den Wald geschüttet. Heute erinnern Steine, worin weiß angestrichene Bäume wachsen, an die Asche dieser Menschen.

Im Archiv gibt es dazu ein Buch, wo Liste geführt wurde, wer, wann verbrannt wurde und warum diese Person gestorben ist. Kopien der Seiten haben wir uns genauer angeschaut und man konnte sehen, wie viele Menschen innerhalb eines Tages verbrannt wurden und dass auch manchmal Namen und nummernlose Menschen in der Liste standen.

Nach einer Mittagspause wurde uns der Aufbau des Lagers erklärt. Damals haben sich die Nazis für die Produktion im Stollen entschlossen, weil der Stollen bombenangriffssicher war. In dem Stollen sahen wir unter anderem einen Schlafstollen für rund 1300 Menschen die sich Holzhochbetten mit 4 Etagen teilen mussten. Die Betten waren überfüllt. Eine Lüftung war nicht vorhanden. Toiletten gab es in dem Stollen nicht. Es wurden alte Benzinfässer genutzt. Unhygienische und unzumutbare Zustände, die man sich heute nur schwer vorstellen kann.

Zum Ende wurden uns dann Filmausschnitte gezeigt, die die Amerikaner bei der Befreiung des Lagers gemacht hatten, man sieht die Leichen herumliegen, die Menschen wie sie abgemagert sind und keine Kraft mehr haben, direkt nach Hause zu gehen.

Heute wird die ganze Gedenkstätte mit Stollen als Massengrab und Friedhof bezeichnet. Meine Meinung zu diesem Ausflug ist, dass ich es beeindruckend fand, dass man im Stollen noch konnte, unter welchen Bedingungen die Menschen dort arbeiten und leben mussten, einen Verbrennungsofen und dass Malereien an den Wänden gut erhalten waren. Es ist aber auch sehr schwer, sich das Leben der Häftlinge dort vorzustellen, weil man sich die Menschenmassen nicht so groß vorstellt. Ansonsten fand ich das Wissen der Mitarbeiter was die erzählt haben sehr gut und ausführlich. Ich würde jedoch in ein besser erhaltenes KZ fahren, weil ich glaube, dass dort die Bedingungen von Damals anschaulicher sind und es auch mehr zu sehen gibt. Trotzdem habe ich einen ausführlichen Eindruck über das Leben der Häftlinge vor Ort und dem unmenschlichen Handeln der Nazis bekommen.

Julia Cranen R10b