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„Ich bevorzuge das Pariser Schildkrötenballett.“

Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode spielt „Karneval der Tiere“ im Schulzentrum

Mit dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode konnte an die alte Tradition der Schulkonzerte im Schulzentrum angeknüpft werden. Auf Vermittlung des Seesener Vereins „Konzerte an St.-Andreas“ konnte für mehr als 300 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 und 6 der Oberschule Seesen und der Jahrgänge 6 und 11 des Jacobsongymnasiums ein attraktives Kulturangebot geschaffen werden.

Zur dreimaligen Aufführung kam Camille Saint-Saëns‘ berühmter „Karneval der Tiere“. Mit viel Spielfreude und Einfühlungsvermögen präsentierten die Musikerinnen und Musiker die Suite. Im Anschluss an das Konzert folgte jeweils eine Instrumentenvorstellung. Streicher, Bläser, Schlagwerker und Pianistinnen demonstrierten Funktionsweisen und Unterschiede. Es wurden Schülerfragen beantwortet und Handyklingeltöne spontan nachgespielt. Die Schülerinnen und Schüler bedachten die Vorstellungen mit viel Applaus. Der stellvertretende Schulleiter Daniel Beyer zeigte sich erfreut: „Ich bin begeistert, dass wir endlich wieder große Konzerterlebnisse auch in der Schule realisieren können und bedanke mich bei den Wernigeröder Musikern für ihren Einsatz. Die ersten Rückmeldungen der Schüler zeugen von großer Begeisterung.“ Am Rande der Veranstaltung ließ der Verein durchblicken, dass auch die reguläre Saisonplanung so gut wie abgeschlossen sei. Angesichts des ungewissen Pandemieverlaufs habe sich das mitunter schwierig gestaltet, aber eine Veröffentlichung des Spielplans stehe kurz bevor, zeigte sich Vorstandsmitglied Martin Wiese optimistisch.

NDR würdigt Tschland-Film der Oberschule Seesen

tschland-Stein von vorne, Inschrift erinnert an 23 tote KZ-Häftlinge
tschland-Stein von vorne (Bild: Droste)

Zu einem Geschichtswettbewerb hatte im vergangenen Herbst der NDR zusammen mit der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten aufgerufen. Unter dem Titel „Befreit! Und dann?“ forderte der NDR Jugendliche dazu auf, nach lokalen und regionalen Erinnerungen und Zeitzeugen zu suchen. Unter der Leitung von Geschichtslehrer Dr. Thomas Droste drehten die Schüler der Projektgruppe Gedenkstättenfahrt der Oberschule Seesen einen Film über das „Tschland-Mal“ in Seesen. Die Schüler spüren darin dem Granitstein auf dem Münchehöfer Friedhof (Google Maps) nach, der an 23 ehemalige Häftlinge erinnert, die den Todesmarsch aus Nordhausen nicht überlebt hatten. Initiator für das Denkmal war der KZ-Überlebende Joseph Soski. „Als Symbol für den zerschlagenen Nazismus“, wie Soski später schrieb, teilten die Überlebenden einen Granitfindling mit der Inschrift „Großdeutschland“, der von den Nationalsozialisten 1938 anlässlich der Annexion Österreichs in der Stadt aufgestellt worden war, in zwei Hälften. Der Teil mit dem Schriftzug „tschland“ und einer durchtrennten Landkarte wurde zum Grabstein. Der Stein gehört zu einer der ersten Gedenkzeichen für KZ-Opfer in Deutschland überhaupt.

Rückseite tschland-Stein
tschland-Stein Rückseite (Bild: Droste)

„75 Jahre nach Kriegsende sollte der Geschichtswettbewerb den Fokus auf die Frage lenken, was denn eigentlich mit den Menschen, die aus Lagern und Zwangsarbeit befreit wurden, nach der Befreiung geschah“, sagt Jens-Christian Wagner, Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. „Die Qualität der eingereichten Beiträge hat uns alle sehr überzeugt.“

Postkarte Jacobsonstraße 1 ca. 1938, Quelle https://m.facebook.com/Seeseneransichten/photos/a.1506870049639354/2010670225925998/?type=3&source=57
Quelle https://m.facebook.com/Seeseneransichten/photos/a.1506870049639354/2010670225925998/?type=3&source=57

Schulleiterin Annegret Tuchtfeld gratuliert den Schülern zu dem Erfolg: „Es ist erfreulich zu sehen, mit welchem großen Engagement sich Jugendliche mit ihrer Stadt und ihrer Geschichte auseinandersetzen. Das ist vorbildlich. Das macht Mut!“

Eine Feierstunde mit einer Würdigung der ausgewählten Wettbewerbsbeiträge im Landesfunkhaus des NDR in Hannover am vergangenen Freitag fiel aufgrund der aktuellen Situation leider aus.

Der NDR veröffentlicht die besten Wettbewerbsbeiträge auf seiner Webseite. Unter https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/kriegsende/Kriegsende-in-Seesen-und-Buchholz,kriegsende596.html ist auch der Seesener Film zu finden.

Schulshop auf dem Weihnachtsmarkt

Die Oberschule ist auch in diesem Jahr mit einem Stand auf der Seesener Burgweihnacht vertreten. Schüler verkaufen Selbstgemachtes aus dem Werkunterricht, aus Textilem Gestalten und Kunst. Bunte Elche, Deko-Herzen, Engel, beleuchtete Tannenbäume, Christbaumschmuck und vieles mehr bietet die Schule auf dem Weihnachtsmarkt an der Burg an. Auch der Förderverein der Oberschule hat für den Weihnachtsmarkt gebastelt. Die Schülerinnen und Schüler sollen auch das Präsentieren und Verkaufen von Artikeln lernen. Der Gewinn kommt der Schule zugute.  „Die Schülerinnen und Schüler lernen auf diese Weise auch, die Qualität der eigenen Arbeit einzuschätzen und dass Selbermachen interessanter ist als Kaufen.“, so Lehrer Volker Piepenbrink.