“Take a risk. Come together“ – Polnischer Schüleraustausch der Oberschule Seesen war ein voller Erfolg

Gemeinsam mit Bürgermeister Erik Homann präsentiert die Gruppe die Ergebnisse Ihrer Austauschwoche und ermutigt junge Schüler für den Austausch im nächsten Jahr.
Gemeinsam mit Bürgermeister Erik Homann präsentiert die Gruppe die Ergebnisse Ihrer Austauschwoche und ermutigt junge Schüler für den Austausch im nächsten Jahr.

“Take a risk. Come together.” Unter diesem Motto endete am Freitag der erstmalig durchgeführte deutsch-polnische Austausch der Oberschule Seesen mit der Partnerschule Zespol Szkol Nr. 1 im. Gustawa Morcinka in Tychy (Tichau) in Oberschlesien. Schulleiterin Frau Tuchtfeld fasst die Meinung aller Beteiligten treffend zusammen „Es wird nicht der letzte Austausch bleiben!“

Zehn polnische und zehn deutsche Schüler haben das Abenteuer Austausch gewagt, mit dem Ziel den Nachbarn und seine Lebensweise genauer unter die Lupe zu nehmen. Dass zunächst Vorurteile im Raum stehen, lässt sich nicht abstreiten: Das Klischee von erzkatholischen, aber klauenden und Wodka trinkenden Polen ist in Deutschland jedem schon einmal begegnet. Und viele Polen sehen in den Deutschen den gefühlskalten Streber, der mit seinem Reichtum protzt und die Weltherrschaft ansteuert. „Beide Bilder erzeugen nicht unbedingt Sympathien füreinander und tragen auch nicht zu einer gelungenen Nachbarschaft bei. Somit war das Thema der Austauschwoche schnell gefunden: Vorurteile.“ erläutert die betreuende Lehrerin Frau Drescher die Herangehensweise.

Gutgelaunt entdecken deutsche und polnische Schüler gemeinsam die deutsche und polnische Küche.
Gutgelaunt entdecken deutsche und polnische Schüler gemeinsam die deutsche und polnische Küche.

Bereits im März hat sie sich mit Herrn Borkowy, Lehrer der polnischen Partnerschule, getroffen, um die gemeinsame Woche zu planen. Beide waren sich einig, dass im Zentrum des Austauschs die Kultur und die Geschichte des jeweiligen Landes, die die Lebensart maßgeblich prägen, stehen sollten. So besuchten die Schüler gemeinsam die Stadt Goslar, um bei einer Stadtführung das Mittelalter zu erkunden.

 Für den polnischen Schüler und VfL-Fan Jacek ist ein Traum wahr geworden. Er hat in Wolfsburg sein Idol Jakub Blaszczykowski getroffen.
Für den polnischen Schüler und VfL-Fan Jacek ist ein Traum wahr geworden. Er hat in Wolfsburg sein Idol Jakub Blaszczykowski getroffen.

Ein Land präsentiert sich auch stets auch durch sein kulinarisches Angebot: In einer gemeinsamen Koch-Aktion wurden polnische und deutsche Speisen zubereitet und gemeinsam verzehrt. Hier wurde schnell klar, dass die Geschmäcker östlich und westlich der Oder sich nicht groß unterscheiden, denn die gute Hühnerbrühe mit Nudeln und Schnitzel mit Bratkartoffeln sind in beiden Ländern gleichermaßen beliebt und bekannt.

Weitere Gemeinsamkeiten definieren sich über den Sport. Fußball ist sowohl in Deutschland als auch Polen groß. So lag der Besuch der VfL-Fußballwelt mit Stadionbesichtigung nah. Hier hatten die Schüler besonderes großes Glück als ihnen vorm Stadion die Bundesligastars über den Weg liefen und für Autogramme und Selfies bereitstanden. Schließlich spielt mit Jakub Blaszczykowski auch ein Pole beim VfL-Wolfsburg. „Sport ist international und bedarf keiner Sprache. Beim Sport versteht man sich auch ohne Worte“ sagt Lehrer Herr Trojanowski, der die polnischen Schüler begleitete und eine deutsch-polnische Sportstunde mitgestaltete. Die Schule kam in der Woche nicht zu kurz, denn schließlich sollten die polnischen Gastschüler auch den deutschen Schulalltag kennenlernen. Die Austauschwoche fand in Workshops zum Thema Vorurteile ihren Abschluss. Die Schüler ordneten sich selbst einem Workshop aus den Bereichen Musik, Kunst und darstellendes Spiel zu und erarbeiteten gemeinsam unter der Leitung von Lehrerin Frau Maier Karikaturen, einen Song gemeinsam mit Musiklehrer Herr Nies und kurze Theaterszenen unter der Regie von Lehrerin Frau Billung-Meyer. Die Ergebnisse wurden im Anschluss vor dem achten Jahrgang der Oberschule präsentiert. Der Einladung ist auch Bürgermeister Herr Homann gefolgt, der den Austausch begrüßte und betonte, wie wichtig es ist sich kennenzulernen, Vorbehalte zu überwinden und Gemeinsamkeiten zu entdecken. Er ermutigte die Schüler an einem Austausch teilzunehmen.

Nach einer gemeinsamen Abschlussfeier mit den Gasteltern am Freitagabend mit selbstgemachtem Buffet und musikalischer Unterhaltung durch die Schulband, kam es bei der Abreise zu einem tränenreichen Abschied mit Freude auf ein baldiges Wiedersehen im Februar 2017 in Tychy.

Projektsong: